„Wir sind jetzt schon da,

wo andere noch hin wollen.“

In Anbetracht des Megatrends Nachhaltigkeit, der gekommen ist, um zu bleiben, setzt die Montanwerke Brixlegg AG strategische Schwerpunkte und gehen mit den vielen Errungenschaften der letzten Jahre in die Kommunikation nach außen. Ein großer Schritt – wir sprechen mit Vorstandsmitglied Uwe Schmidt, wie es dazu kam, und was diese klare Ausrichtung für verschiedene Stakeholder bedeutet.

 

Die Montanwerke Brixlegg AG setzt seit Jahren auf Upcycling im Kern der Unternehmenstätigkeiten. Während die Konkurrenz langsam ihre Recycling-Quoten erhöht, sind Sie längst bei 100% Recycling-Content angekommen. Was heißt das für die Kunden und deren Produkte?

Uwe Schmidt: Unser Kupfer wird in allen Megatrends der Zukunft nachgefragt. Hervorheben möchte ich dabei die E-Mobilität, die zunehmende Digitalisierung der Industrie oder Maßnahmen zur nachhaltigeren Infrastruktur. In Zeiten, in denen die gesamte Industrie nach Maßnahmen zur klimafreundlichen und am Ende klimaneutralen Produktion sucht, sind wir der beste Partner bei Kupfer. Wir können garantieren, dass alle unsere Rohstoffe Recycling-Rohstoffe sind – und leisten damit für unseren Kunden einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Einsparung in ihrem Scope 3.

 

Zum ersten Mal haben Sie den CO2-Fußabdruck des Kupfers der Montanwerke Brixlegg AG errechnen lassen – und stehen damit weltweit unangefochten auf Platz 1, mit dem niedrigsten Wert an Kohlendioxid-Emissionen. Was machen die Montanwerke anders als Mitbewerber, um hier so gute Werte zu erzielen?

Unseren hohen Strombedarf in Brixlegg decken wir ausschließlich aus lokaler Wasserkraft. Dabei decken wir rund 20% davon sogar aus eigenen Wasserkraftwerken. Diese regenerative Energieversorgung – zusammen mit den Recycling-Rohstoffen – ist der größte Hebel. Darüber hinaus analysieren und trimmen wir schon seit Jahren alle Investitionen im Werk auf Energieeffizienz. Das macht sich jetzt bezahlt.

 

Die österreichische Politik verpflichtet sich zur Klimaneutralität bis 2040. Welchen Beitrag leistet die Montanwerke Brixlegg AG zu diesem Vorhaben? Und andersrum: Welche Maßnahmen an Unterstützung für die österreichische Industrie erwarten Sie?

Mit unserem CO2-Fußabdruck sind wir schon da, wo viele andere Metall-erzeugende Unternehmen noch hinwollen. Der weitere Weg zur Klimaneutralität ist schwer und fordert noch viele Investitionen von allen. Für Österreich ist das aber eine Chance, sich als Vorreiter zu präsentieren. Durch geeignete Förderprogramme und verhältnismäßigere Genehmigungsprozesse können wir den Weg gemeinsam gehen, ohne dabei unsere Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

 

Als eines von drei Vorstandsmitgliedern haben Sie das Thema Nachhaltigkeit zur Chefsache erklärt – wie kam es dazu und welche Auswirkungen hat dies auf die Unternehmensstrategie im Ganzen?

Nachhaltigkeit begrenzt sich für uns nicht nur auf Umweltthemen, sondern beinhaltet auch Soziales und andere Unternehmensbelange. Für uns ist das ein ganzheitlicher Ansatz, der von allen Führungskräften mitgetragen wird. Wir haben uns deshalb zunächst gegen eine separate Nachhaltigkeitsorganisation und für ein internes Nachhaltigkeitsteam aus Vorstand und ausgewählten Führungskräften und Betriebsratsvertretern ausgesprochen. So erfahren unsere geplanten Maßnahmen breiten Zuspruch im ganzen Unternehmen und werden von allen mitgetragen. Die im Nachhaltigkeitsteam besprochenen Themen stehen in einer natürlichen Wechselwirkung zu unserer neuen Strategie „Upcycling 2026“.

 

Gerade für OEMs ist die Durchleuchtung der Lieferkette – auch in Ländern ohne Lieferkettengesetz – ein Top-Thema in den kommenden Jahren. Wie tragen die Montanwerke Brixlegg als Rohstoffproduzent zu einer „sauberen“ Lieferkette bei?

Viele OEMs kennen die Montanwerke als Rohstofflieferanten noch nicht und wissen oft nicht, woher das Kupfer kommt, das in ihren Produkten von Zulieferern verbaut wird. Auf dem Weg zur klimaneutralen Industrie muss jeder Betrieb sich auch rohstoffliche Transparenz verschaffen („Wo kommt was her?“). Der nächste logische Schritt ist die Feststellung des Recycling-Anteils. Wenn der möglichst hoch sein soll, kommt man an unserem Kupfer nicht vorbei.

 

Was ist Ihre größte Herausforderung/wichtigste Aufgabe für die kommenden 1-2 Jahre?

Wir möchten in Tirol ein attraktiver Arbeitgeber sein und ich wünsche mir, dass viele potenzielle Bewerber:innen erkennen, dass es sich lohnt, diesen spannenden Weg mit uns zu gehen.

 

Was begeistert Sie an der Montanwerke Brixlegg AG am meisten?

Die Menschen, die Unternehmenskultur und die Perspektiven.